Nationalheld Juraj Jánošík
Mit der Malá Fatra und dem Hauptort dieser Region Terchová, 6 km von Štefanová, verbindet die Slowaken eine besondere Beziehung. Hier wurde der slowakische Volksheld Juraj Jánošík (1688-1713) als Sohn eines armen Leibeigenen geboren. Der Schafhirte Jánošík kämpfte zunächst mit den Kuruzen (1706-1708) als Aufständischer gegen die habsburgische Herrschaft. Kuruzen war eine Bezeichnung für Aufständische/Unzufriedene im Königlichen Ungarn und dem heutigen Gebiet der Slowakei, die gegen die Habsburger kämpften. Die Kuruzenkämpfe fanden von 1671-1704 fast ausschließlich auf slowakischem Gebiet statt. Interessant ist, dass ein Fluch im deutschen Sprachgebrauch aus dieser Zeit stammt. Gelingt einem etwas nicht sofort, so ruft man auch heute noch „Kruzitürken“, d.h. Kuruzen und Türken. Es hat ungefähr die Bedeutung wie „Verflixt und zugenäht“. Jánošík wurde bald das Oberhaupt einer Waldräuberbande im Nordwesten der Slowakei. Er wurde zum edlen Räuber, der die von Adligen und Händlern erbeuteten Sachen an arme Bauern und Hirten verteilte. Ein Robin Hood der slowakischen Bergwälder, der den Reichen nahm und den Armen gab. In der Zeit der größten Unterdrückung der Leibeigenen wurde er zum Symbol des machtlosen einfachen Mannes. Er tritt für die Rechte der mittellosen Bergbevölkerung ein. Die Phantasie des Volkes stattete ihn mit märchenhaften Eigenschaften aus, wie ungewöhnliche Kraft und Geschicklichkeit. Er wurde zum Helden vieler Volkslieder, Sagen und Tänze. Die ersten bewaffneten Widerstandsgruppen 1942 gegen das faschistische Tiso-Regime nannten sich Jánošíkbanden. Später, während des organisierten Partisanenkampfes, erhielt eine der Einheiten seinen Namen. Inzwischen wird die Jánošík -Tradition vermarktet:
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Wichtigstes Kennzeichen des hochgewachsenen, gut gebauten Schafhirten, der
mehr mit dem Herzen als mit dem Kopf denkt, ist die
valaška, eine
Axt mit langem Stiel.
Außerdem gehörte zu
den Räubern immer eine Räuberhütte oder –höhle, eine „Zbojnićka
koliba“,
sowie offenes Lagerfeuer. Ob mit
„Räubern“ oder ohne, im ganzen Land gibt es
Koliby als
gastronomische Lokale.
Spezialität sind Grillgerichte. Charakteristisch sind holzgetäfelte Räume
mit offenem Kamin. Unsere Wandergruppe ist schon mehrmals in solchen Kolibys eingekehrt, z.B. in die „Slovenská koliba“ in Žilina. Es geht dort überall sehr gemütlich und gesellig zu und ein Besuch
ist für Touristen oder Wanderer empfehlenswert.
Die Schäferäxte (polnisch: ciupaga oder rabanica, genannt) werden in in Souvenirläden angeboten. Auch die "Koliba"-Restaurants sind häufig anzutreffen.
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