Krivánska Malá Fatra (Nördliche Mala Fatra), Slowakei
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Donnerstag 16.08. Heidelberg → Liptovský Mikuláš
„Nicht alles
Gute kommt von oben“
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Mit der Flyniki von Frankfurt-Main nach Wien
Nóvý most
Gruppenbild
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Freitag
17.08.
Wildbäche, der „Olymp“ der Slowakei Der Tag begann mit einem Geburtstagsständchen für unseren Wanderkameraden Dirk. Damit er bei zukünftigen Wandertouren nicht verloren geht, erhielt er als Geburtstagsgeschenk eine Wandermütze mit eingesticktem Namen. Heute stand der erste größere Fitnesstest für unsere Gruppe bevor. Gut 6,5 Std. straffes Wandern waren bei trockenem Wetter auf einer Höhe von 850 m – 950 m zu bewältigen. Überwiegend marschierten wir auf ebenen breiten Waldwegen durch Tannen und Fichten. Kurz hinter dem Hotel Mních beginnt ab Rázcestie na Tokárinách die Tatranská magistrála, ein etwa 70 km langer zusammenhängender Wanderweg, der 1949 angelegt wurde. Entlang des Südhangs der Hohen Tatra verbindet er alle wichtigen Orte von Podbanské bis Tatranská Kotlina in der Belianske Tatry (Belaer Tatra). Streckenweise oder in mehreren Tagesetappen kann dieser Tatraabschnitt erwandert werden. Immer wieder kommt man an Berghütten vorbei, in denen man nächtigen kann. Im Winter sind allerdings einige Streckenabschnitte wegen Lawinengefahr geschlossen. Neben der Tatra Magistrale stellt die touristische Nutzung, zum Teil seit mehr als 200 Jahren, ein weiteres Bindeglied zwischen den Tatragemeinden dar. Die Menschen erkannten sehr rasch neben der Alm- und Forstwirtschaft den Fremdenverkehr als neue Erwerbsquelle. Das Gebiet verfügt sowohl über eine jahrzehntelange Infrastruktur, z.B. verkehrt die elektrische Tatrabahn seit 1912, als auch über ein reiches Angebot an sportlichen Vergnügungen. Sehr lobenswert sind auch die vielen Naturschutzzonen und Reservate, allen voran der große Tatra Nationalpark. Die Západné Tatry (West Tatra), Vysoké Tatry (Hohe Tatra) und die Belianske Tatry (Belaer Tatra) bilden zusammen die Tatra, wobei 80 % des Gebirges in der Slowakei liegen und 20 % in Polen.
An
diesem Tag begegneten wir nur wenigen Wanderern. Als kleine
Höhepunkte erwies sich die Überquerung von zwei rauschenden Wildbächen.
Über dem Ort wacht der sagenumwobene Kriváň (2.495 m). Der Kriváň (krivý = krumm, Krümmling) wurde bei den Slowaken zu einem heiligen Berg, dem „Olymp“ der slowakischen Berge. Er wurde ein mythischer Ort national Gesinnter in der Mitte des 19. Jhs. Jährlich findet auch heute noch im August eine nationale Wallfahrt auf den „Krümmling“ statt. Auf Wanderwegen unterschiedlichster Art kann man sich ihm nähern. Sport und Freizeit wird heute in Podbanské groß geschrieben. Wir übernachteten etwas außerhalb im Hotel „Kriváň“. Es war voll belegt. Vor allem Familien mit Kindern scheinen hier häufig zu übernachten. Wir lernten eine Familie aus dem Vogtland kennen. Die Mutter erzählte uns, sie seien in den Sommerferien immer hier. Unterkunft und Verpflegung seien sehr günstig und die Hotelküche genieße einen guten Ruf. Das umfangreiche schwedische Buffet am Abend ließ etwas später auch nichts zu wünschen übrig. |
Weitere Bilder von der Wanderung
In der Západné Tatry (West Tatra) am „Horsky hotel Mních“ beginnt die Tatranská magistrála
Überqueren eines Wildbachs auf unserem Weg nach Podbanské
Ortsschild von Der Ort markiert die Grenze zwischen der Západné Tatry (West Tatra) und Vysoké Tatry (Hohen Tatra)
Hotel
Kriváň am
Ortsrand
von
Podbanské
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Samstag 18.08. Podbanské → Štrbské Pleso (Tschirmer See)
"Das
Kreuz mit dem Kreuz“, Meeresaugen und
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Weitere Bilder
40 % Waldschäden in der Hohen Tatra durch einen Orkan im Herbst 2004
Der herrliche gelegene Bergsee Štrbské Pleso (Tschirmer See) im gleichnamigen Ort
Abendstimmung am Bergsee Štrbské Pleso (Tschirmer See)
Unser Hotel FIS in Štrbské Pleso
Koliba unterhalb des Hotels FIS in Štrbské Pleso (Tschirmer See) |
Sonntag
19.08.Rundweg:
Bergpanorama,
Touristenrummel
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Weitere Bilder von der Wanderung
"Hinauf auf die Berge...." einmal anders verstanden
Blick auf den Wir werden ihm noch ´mal aufs "Dach" steigen!
Klaus genießt die Aussicht vom
Blick auf die zerklüfteten Berggipfel rund um den Berg Satan
Dirk "kämpft" in der Koliba mit einem 3,5 kg schweren Haxen |
Montag 20.08. Štrbské Pleso → Sliezsky dom (Schlesier Haus) Das Sahnehäubchen der Tatranská magistrála, ein Kinderbett und ein Zimmer unter Wasser
Mini-Alpen wird die Hohe
Tatra auch genannt, die Teil der Karpaten ist. Nahezu alle alpinen
Landschaftsformen sind hier auf relativ kleinem Raum, auf slowakischer
Seite 260 km², vorzufinden. Der Hauptkamm der Hohen Tatra erstreckt sich
zwar nur bescheidene 26 km entlang, fällt aber kaum unter die 2.000
m-Marke. Immerhin 24 Gipfel überschreiten die 2.500 m-Grenze. Die höchste
Erhebung ist die
Gerlachovský
štít
(Gerlsdorfer
Spitze) mit 2.655 m. Sie
ist damit zugleich der höchste Berg der gesamten Karpaten. Bis auf 500 m
sollten wir heute an diesen höchsten Gipfel heran kommen. Für uns stand
nämlich die Wanderung auf dem „Juwel“, dem schönsten Teil der Tatranská
magistrála, bevor. Diese Teilstrecke ist ein Wandertraum und war für mich,
neben der Mala Fatra auf den kleinen
und großen
Kriváň
(ebenfalls wie in der Hohen Tatra
Kriváň genannt) bisher das Beste auf der gesamten Tour nach
Budapest.
Kurz
nach neun Uhr marschierten wir los. Verabschiedet
wurden wir am Hotel FIS durch das Gezwitscher von einer großen Zahl
Mehlschwalben, die an der Hausfassade unterhalb der Balkone und
Fenster viele Lehmnester errichtet hatten und sich wohl schon auf den Flug
in den Süden vorbereiteten. Zunächst ging es rasch aufwärts durch einen
Tannenwald. Das ideale Wetter hatte auch viele andere Wanderer auf die
Panoramastrecke gelockt.
Vom See aus führte ein
mit einer Stunde Gehzeit ausgeschilderter Serpentinenpfad sehr steil
hinauf auf den 1.966 m hohen
Sedlo pod
Ostrvou. Es war die steilste und anstrengendste
Wegstrecke unserer Sommertour, aber auch mit die
faszinierendste. |
Weitere Bilder von der Wanderung
Auf dem Weg von
Štrbské Pleso
zum
Popradské pleso (Poppersee) mit dem Horský Hotel
Der 1.966 m hohe Sattel: Sedlo pod Ostrvou ist erreicht |
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Nach einer knappen Stunde schweißtreibendem
Anstieg
waren auch wir oben auf dem Sattel des Ostrvou, rasteten und
genossen den Blick auf die grauen Felsgipfel und den weit unten liegenden Popradské pleso
(Poppersee)
mit dem Hotel. Auf
der Wind abgewandten Seite des
Berges schritten
wir dann auf einem künstlich angelegten Weg aus Felsplatten und –blöcken
weiter aufwärts und dann längere Zeit eben. Es war sicher ein großer
Aufwand und bedurfte schweren Gerätes, diesen Panoramaweg anzulegen. Aber
es hatte sich gelohnt. Weit reichte der Blick in die Landschaft. Links
oben waren die steilen
Tatragipfel,
rechts unten sah man größere Flächen mit Waldschäden, die durch den Orkan
von 2004 verursacht wurden. Auch die Tatrabahn hörten und sahen wir
außerhalb kleinerer Orte. Das Gehen auf den unebenen Felsplatten,
teilweise mit Gesteinsbrocken übersät, erforderte größte
Aufmerksamkeit. Leicht konnte man sich hier den Fuß vertreten. Beim
Ausweichen vor anderen Wanderern rutschte ich z. B. von einer Platte ab
und verstauchte mir leicht den Fuß. Hinter einem Abhang gelangten wir dann
an einen im Uferbereich mit Felsbrocken und Geröll umsäumten Bergsee, dem
– Batizovské pleso
1.804 m.
Die steilen Felswände
und Zinnen bildeten einen
grandiosen
Anblick. Das klare Wasser des Gletschersees schmeckte
ausgezeichnet. Es war allen sofort klar, an diesem schönen Ort musste man
einfach eine Pause einlegen. Auch einige andere Wandergruppen taten es uns
gleich und genossen das Berg- und Seepanorama. Bald zogen
jedoch dunkle Wolken über dem
Gerlachovský štít auf und der Wind wurde stärker. Rasch
wanderten wir weiter und befürchteten schon in ein Unwetter zu geraten.
Auf einer hölzernen
Aussichtsterrasse war der heiße Tee mit Slibowitz nach den
Tagesanstrengungen eine Wohltat. Gleich zu Beginn des Abendessens zeigte
sich, dass unsere Befürchtungen hinsichtlich des Wetters nicht
unberechtigt waren. Draußen brach ein fürchterliches Unwetter mit
Starkregen, Blitz, Donner und einem heftigen Sturm los. Wehe dem, der
jetzt noch im Gebirge unterwegs war. |
Blick vom Sedlo pod Ostrvou auf den Popradské pleso (Poppersee)
Unser Wafü Wolfgang unterwegs auf dem Panoramaweg - der Weg besteht aus Felsplatten
Vom Bergsee Batizovské pleso Blick auf Gerlachovský štít (Gerlsdorfer Spitze)
Chata Sliezsky dom (Schlesierhaus) ist dringend renovierungsbedürftig
Auch in einem Kinderbett lässt es sich gut ruhen ..... |
Dienstag 21.08.
Sherpas, Hüttenromantik
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Weitere Bilder von der Wanderung
Abschied von der
Schlesierhütte.
Lastenträger versorgen die Tatra-Hütten mit Lebensmitteln. Bis zu 63 kg Gewicht werden auf dem Rücken getragen.
Außenansicht der Zámkovského chata (Zamkovsky Hütte)
Der Gastraum der Zamkovského chata (Zamkovsky Hütte)
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Abendstimmung ─
Blick von der
Zamkovského chata in Richtung
Starý Smokovec |
Mittwoch 22.08. Zámkovského chata → Ždiar (Morgenröthe)
Goralen
und ein Ort, wo sich Fuchs
Schon
während desFrühstücks, ab 8.00 Uhr, trafen die ersten Wanderer auf
der Hütte ein. Die
Zamkovského
chata (Zamkovsky Hütte)
ist ein idealer
Ausgangspunkt für Bergausflüge, z.B. auf die Lomnický štít (Lomnitzer Spitze)
2.634 m. Dieser zweithöchste Berg der Hohen Tatra war auch heute unser
Ziel. Unsere Vorfreude auf das Bergpanorama in dieser Höhe verflog aber
schnell. „Die Kabinenseilbahn fährt heute wegen zu starkem Wind nicht“,
teilte uns die Hüttenwirtin nach telefonischer Anfrage bei der
Bergbahnstation Skalnaté pleso (Steinbachsee)
mit. Sehr enttäuscht beschlossen wir nach Tatranská Lomnica (Tatralomnitz),
der Name leitet sich von dem zweithöchsten Berg der Tatra ab, abzusteigen.
Beim Abwärtsgehen kamen wir wieder an den beiden vom Vortag bekannten
Wasserfällen „Obrovský“ und „Velký Studený potok (Großer
Kalter Bach)“
vorbei. |
Weitere Bilder von der Wanderung
Der
dlhý vodopád
Felix am 1.160 m hoch gelegenen "Langen Wasserfall" |
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Mit
dem Bus fuhren wir dann nach
Ždiar (Morgenröthe)
896 m. |
Das Goralendorf Ždiar mit seinen zwei Hausbergen: Havran (Rabenstein) 2.152 und Ždiarska vidla (Greiner) 2.142 m
Leider tragen nur noch wenige Holzhäuser in Ždiar Ornamentschmuck
Die Ornamente an den Holzhäuser erinnern an Strickmuster
Der Gastraum der Penzión Ždiar, die Koliba: "Goralska Ždiar". |
Fortsetzung 5
Teil des Berichts:
3. Teil des Wanderberichts:
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